Dabei wird die Grenze zwischen legalem und illegalem Drohnenbetrieb klar gesetzlich definiert. Werden regulatorische Vorgaben missachtet und Drohnen ohne die erforderlichen Nachweise und Genehmigungen betrieben, handelt es sich um sogenannte unkooperative Drohnen. „Das sind strafrechtlich relevante Handlungen, die von den Sicherheitsbehörden konsequent verfolgt werden“, betont Dr. Gerald Wissel, Vorstandsvorsitzender des UAV DACH.
Warum die Luftraumüberwachung unverzichtbar ist
Aktuell ist laut Stephan Kraschansky, CEO des Hightech-Unternehmens Aaronia, die Spionage die größte Bedrohung im Bereich Perimeterschutz, die durch Drohnen entsteht. „Handelsübliche Drohnen von Herstellern wie DJI, Parrot oder Xiaomi eignen sich hervorragend, um kritische Infrastrukturen aus Bereichen wie Transport, Energie und Telekommunikation auszuspionieren“, so Kraschansky. Auch Firmen- und Testgelände sind häufig Ziel solcher Aktivitäten.
Die wirtschaftlichen und sicherheitstechnischen Folgen solcher Angriffe können gravierend sein. Denn der Verlust sensibler Daten oder geistigen Eigentums stellt eine ernsthafte Bedrohung dar. „Darüber hinaus können Drohnen Sabotage an IT- und Kommunikationssystemen betreiben, etwa durch den Einsatz von IMSI-Catchern, die Signale abfangen oder stören“, hebt Jochen Geiser, Head of Product Special Security Solutions beim Sicherheitsexperten Securiton, hervor. Solche Angriffe können Netzwerke manipulieren, Kommunikationswege blockieren und die Koordination von Sicherheitsmaßnahmen erheblich beeinträchtigen.
Auch der Transport illegaler Gegenstände wie Drogen oder Waffen ist eine wachsende Herausforderung. Insbesondere in gesicherten Bereichen wie Gefängnissen oder Sperrzonen nehmen solche Vorfälle zu. Die Konsequenzen reichen von wirtschaftlichen Schäden über die Zerstörung essenzieller Einrichtungen bis hin zu physischen Gefahren und einer verschärften Bedrohungslage.
Eine weitere akute Gefahr stellen bewaffnete Drohnen dar, die Sprengstoffe sowie chemische oder biologische Substanzen transportieren können. „Zukünftig könnte der Einsatz von Drohnen für terroristische Angriffe an Bedeutung gewinnen“, so Stephan Kraschansky. Die jüngsten Ereignisse im russisch-ukrainischen Krieg hätten gezeigt, wie effektiv selbst nicht-militärische Drohnen als Waffen eingesetzt werden können. „Videos solcher Einsätze, die auf Social Media kursieren, könnten terroristische Gruppen auch außerhalb von Kriegsgebieten inspirieren“, warnt er und ergänzt: „Es ist daher entscheidend, Drohnendetektion und -abwehr schnell und umfassend in den Perimeterschutz zu integrieren.“