So gelingt die Geländesicherung bei Erweiterungen und Baumaßnahmen
08.04.2022 Branchenartikel

So gelingt die Geländesicherung bei Erweiterungen und Baumaßnahmen

Unternehmen wachsen schneller als je zuvor, mit dem Wachstum und vor allem der Erweiterung der Fläche tritt die Frage des Perimeter Schutzes auf. Wie lässt sich der Schutz in der kritischen Phase aufrechterhalten und wie wichtig ein Sicherheitskonzept schon vor Baubeginn ist?

Die Aufrechterhaltung des Perimeter Schutzes während und vor eine Bauphase

Die Platzbedürfnisse von Unternehmen wachsen mit der Zeit. Betriebserweiterungen sind deshalb selbstverständlich. Wie lässt sich in dieser kritischen Phase der Perimeterschutz aufrechterhalten?

Mit dem wirtschaftlichen Erfolg wachsen Unternehmen nicht nur in finanzieller Hinsicht, sondern sie benötigen auch mehr Personal und eine größere Fläche. Deshalb gehört es zur Tagesordnung, dass Firmen neue Gebäude errichten, ihr Betriebsgelände erweitern oder alte Gebäude durch neue und moderne ersetzen. Das geschieht oft während der laufenden Produktion. Schnittstellen zwischen Baustelle und Betrieb, sowie Lücken im Perimeterschutz durch Baustellenzufahrten gilt es dabei besondere Aufmerksamkeit zu schenken.

 

Sicherheitskonzept schon vor dem Baubeginn

Bau- und Umbauphasen sind sensible Zeitpunkte für die Sicherheit in Unternehmen. Zugangskontrollen, Außenbeleuchtung, Zäune und Tore müssen dann ebenfalls erweitert und in das bestehende Sicherheitssystem integriert werden. Zudem betreten mit dem Baupersonal, Technikern und Lieferanten Betriebsfremde zwangsläufig das Gelände. Schon vor Beginn der Bauarbeiten und am besten während der Planungsphase sollte deshalb das Sicherheitskonzept mit berücksichtig werden. Sind Architekten und Sicherheitsunternehmen beziehungsweise der Werkschutz involviert, können von Anfang an Gefährdungen ausgeschlossen werden. Die Baumaßnahmen beinhalten selbstverständlich auch die Installation von Sicherheitsanlagen, wie Kameras, Außenbeleuchtung, Einbruchalarm und Freigeländeüberwachung.

Im ersten Schritt gilt es aber, den Baustellenbereich abzugrenzen. Das kann zum Beispiel durch mobile Bauzäune geschehen. Das ist auch der Fall, wenn das gesamte Areal – also Bestandsgebäude und Baustelle – bereits durch fest installierten Zäune, Tore und Schranken abgesichert sind. In diesem Fall kann das bereits im Unternehmen etablierte Verfahren für den Zugang von Betriebsfremden einfach auf das Baustellenpersonal übertragen werden. Die Dienstleister melden ihre Mitarbeiter dabei zuvor an, die dann eine Zugangskarte erhalten und über elektronisch gesteuerte Türen oder Drehkreuze auf das Betriebsgelände dürfen, solange der Baubetrieb andauert.

 

Klare Regelung des Baustellen- und Personenverkehrs

Die Planung der An- und Abfahrtswege für Baustellenfahrzeuge sollten ebenfalls gut durchdacht sein. Dabei steht die Sicherheit von Mitarbeitern und Handwerkern an oberster Stelle.
Hinweisschilder und Abgrenzungen sind unverzichtbar, um die Fahrzeuge zügig zu den Abladestellen zu leiten. Die Trennung der Transportrouten von den Fußgängerbereichen muss für alle Beteiligten klar ersichtlich sein. Das kann beispielsweise durch Betonleitplanken geschehen, die sich sehr gut dazu eignen, Bereiche abzutrennen, die nicht befahren werden sollen. Sie tragen auch dazu bei, den Bau und den Betriebsbereich voneinander zu trennen.

Bei Unternehmen, die auch im normalen Betrieb viele Zufahrten von Spediteuren und Lkw-Unternehmern verbuchen, lohnt es sich, automatisierte Zufahrtskontrollen in Betracht zu ziehen. Diese erkennen über Kameras die Nummernschilder der Transportfahrzeuge und ob diese zugangsberechtigt sind. Dieses System kann dann problemlos auf Baustellenfahrzeuge übertragen werden.

Für Fahrzeuge und Personen sollten die Baustelle und der Betrieb räumlich klar getrennt sein. Lager- und Arbeitsstätten des Baus sind grundsätzlich gesondert von Bereichen des Betriebes anzulegen. Die Einteilung in Sicherheitszonen ist hierfür ein hilfreiches Instrument. Die Bandbreite der Zugangskontrollen reicht dabei je nach Anforderung von elektrischen Schließsystemen bis hin zu biometrischen Lesegeräten. Der Zutritt kann dann über PIN-Eingabe und Karten mit Magnetlesestreifen oder RFID erfolgen.

Am Schluss der Bauarbeiten müssen alter und neuer Bereich dann miteinander verknüpft werden. Die Anbindung des Neubaus an den Sicherheitsstand, einwandfreie Funktion der Türen und die allgemeine Integration der Sicherheits- und Gebäudetechnik müssen auf Herz und Niere geprüft werden. Erst dann kann die finale Freigabe des Geländes für befugte Mitarbeiter erfolgen.
Damit es nicht zu ungeplanten Kosten kommt und die Zutrittskontrolle einwandfrei funktioniert, sollten qualifizierte Planer, Fachfirmen und IT-Firmen stets mit einbezogen und klare Schutzziel während und nach dem Bau definiert werden. Nur so kann die Integration der Sicherheitsarchitektur ohne Hürden gelingen.

Autor

Alexander Stark

Alexander Stark

Freiberuflicher Journalist