Perimeterschutz bei Großveranstaltungen
Für viele Menschen sind Events wie die Fußball-Europameisterschaft, das Oktoberfest oder Rock am Ring ihr persönliches Highlight im Sommerkalender. Ungern möchte man sich dabei von Gedanken an Massenpanik, Kriminalität oder gar Terroranschlägen das Erlebnis trüben lassen. Bei der Planung dieser Veranstaltung dürfen jene Aspekte allerdings nicht verdrängt werden. Damit die Besucher ein tolles Erlebnis genießen können, ist im Vorfeld eine weitreichende Sicherheitsplanung unverzichtbar.
„Im Sinne der Resilienz ist eine Vielzahl von Gefahren und Bedrohungsszenarien im Vorfeld der Veranstaltung zu berücksichtigen. Es gilt der einfache Grundsatz: Vorsorge ist besser als Nachsorge“, bringt es Tobias Stamper, Area Director West, beim Sicherheitsdienstleister Securitas Deutschland, auf den Punkt. Bei der Planung stehen insbesondere Evakuierungsmaßnahmen, die Gestaltung von Fluchtwegen und Sammelplätzen, Zugänge für Rettungsfahrzeuge und die Feuerwehr im Fokus.
Ein umfassendes Sicherheitskonzept deckt zudem eine effiziente Verkehrsführung zur und um den Veranstaltungsort sowie die Einhaltung lokaler Sicherheitsauflagen ab. Denn schon von Gesetzeswegen ist es laut Stamper vorgeschrieben, dass die jeweils zuständige kommunale Aufsichtsbehörde bei der Sicherheitsplanung für Großveranstaltungen mit einzubeziehen ist. Eine frühzeitige Abstimmung ist hier entscheidend. Konsultiert werden sollten oder müssen häufig auch die Polizei und die Feuerwehr. Fragen der öffentlichen Sicherheit, der Verkehrsführung und des Brandschutzes sowie der Notfallvorsorge werden mit den behördlichen Ansprechpartnern definiert und abgestimmt.
Nicht nur die Veranstaltungsorte selbst stehen dabei auf der Agenda: Hotels und Unterkünfte der Spieler, Künstler und Athleten oder Bahnhöfe und Parkplätze müssen in die ganzheitliche Sicherheitsplanung einfließen. Schon am Beispiel der Parkplätze zeigt sich nach den Worten Stamper, wie komplex die Anforderungen dabei sein können: „Bei der Absicherung von Parkraum müssen zugleich Sicherheitsaspekte sowie organisatorische und wirtschaftliche Interessen berücksichtigt werden. Denn Parkplätze sind bei vielen Großveranstaltungen ein rares Gut. Sie bilden eine zusätzliche Einnahmequelle und werden etwa im Rahmen von VIP-Paketen mitverkauft.“ Mit Parkraumsicherheit sei darüber hinaus nicht nur der Schutz der abgestellten Fahrzeuge gemeint: Anfahrts- und Fluchtwege müssen zwingend freigehalten sowie umliegende Privatparkplätze und Sperrflächen vor Wildparkern geschützt werden.